Alexis de Tocqueville

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Alexis de Tocqueville (1850)

Alexis de Tocqueville (1805-1859)[Bearbeiten]

französischer Schriftsteller und Politiker
vollständig:Charles Alexis Henri Maurice Clérel de Tocqueville

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

  • "Die Regierung, welche durch eine Revolution vernichtet wird, ist fast stets besser als ihre unmittelbare Vorgängerin. Die Erfahrung lehrt, dass der gefährlichste Augenblick für eine schlechte Regierung gewöhnlich derjenige ist, in dem sie sich zu reformieren beginnt." - Das Ancien Régime und die Revolution, zitiert nach J.P.Mayer: "Alexis de Tocqueville, Analytiker des Massenzeitalters", München 1972, S. 85
  • "Er hatte abgezehrte und zerfurchte Wangen, bleiche Lippen und machte durch seine schmutzige Blässe einen krankhaften, bösartigen und abstoßenden Eindruck. Sein Äußeres war wie schon Schimmel überzogen; Wäsche war nicht zu sehen, ein alter schwarzer Mantel umschloß eng seine dünnen und mageren Glieder; er sah aus, als habe er in einer Kloake gelebt und sei von dort hierher gekommen. Wie man mir sagte, war es Blanqui." - über Louis-Auguste Blanqui, Erinnerungen (orig.: Souvenirs) ins Deutsche übersetzt von Dirk Forster, K.F. Koehler Verlag, Stuttgart 1954, S. 181
  • "Es gibt nur eine Art, sich mit Sicherheit seinen Charakter zu bewahren: niemals Geld nötig zu haben. Ergo schließe ich, wenn man sein Einkommen nicht erhöhen kann, muss man seine Ausgaben einschränken - Brief an den Grafen Gobineau, zitiert nach J.P.Mayer:Alexis de Tocqueville, Analytiker des Massenzeitalters, München 1972, S 38
  • "Niemand ist weniger unabhängig als ein freier Bürger." - Der alte Staat und die Revolution. Deutsch von Theodor Oelckers. Otto Wigand Leipzig 1867 Seite 286 archive.org, Anm. zu Seite 122 Zeile 30

Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2[Bearbeiten]

  • "Auf der einen Seite wächst die Freude am Wohlstand, auf der anderen bemächtigt sich die Regierung mehr und mehr aller Quellen des Wohlstandes." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 195, (Fischer TB, 1956)
  • "Die Nationen unserer Tage vermögen an der Gleichheit der gesellschaftlichen Bedingungen nichts mehr zu ändern; von ihnen aber hängt es nun ab, ob die Gleichheit sie zur Knechtschaft oder zur Freiheit führt, zu Bildung oder Barbarei, zu Wohlstand oder Elend." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 222, (Fischer TB, 1956)
  • "Es ist wirklich schwer einzusehen, wie Menschen, die der Gewohnheit, sich selbst zu regieren, vollständig entsagt haben, im stande sein könnten, diejenigen gut auszuwählen, die sie regieren sollen." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 209, (Fischer TB, 1956)
  • "Es scheint als werde der Despotismus, sollte er bei den heutigen demokratischen Nationen sein Lager aufschlagen, andere Züge tragen: er dürfte ausgedehnter und milder sein und die Menschen erniedrigen, ohne sie zu quälen." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 205, (Fischer TB, 1956)
  • "Fast überall in Europa herrscht der Souverän auf zwei Arten: den einen Teil der Bürger lenkt er durch ihre Furcht vor seinen Beamten, den anderen durch die Hoffnung, seine Beamten zu werden." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 194, (Fischer TB, 1956)
  • "Ich bin überzeugt, dass es leichter ist, eine absolute und despotische Regierung in einem Volk zu errichten, in dem die gesellschaftlichen Bedingungen gleich sind, als in einem anderen." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 210, (Fischer TB, 1956)
  • "Ich glaube, ich würde die Freiheit in allen Zeiten geliebt haben; in der Zeit aber, in der wir leben, fühle ich mich geneigt, sie anzubeten." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 210, (Fischer TB, 1956)
  • "Man möchte fast sagen, die Herrscher unserer Zeit hätten nichts im Sinn, als mit den Menschen große Dinge zu schaffen. Ich wünschte, sie würden etwas mehr daran denken, große Menschen zu schaffen." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 217, (Fischer TB, 1956)
  • "So genügt es dem Staat nicht, alle Geschäfte an sich zu ziehen, er gelangt auch mehr und mehr dazu, sie alle unkontrolliert und ohne Rechtsmittel selbst zu entscheiden." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 197, (Fischer TB, 1956)
  • "Unsere Zeitgenossen sind ständig von zwei widerstreitenden Leidenschaften geplagt: sie fühlen das Bedürfnis, geführt zu werden, und dabei die Lust, frei zu bleiben." - Über die Demokratie in Amerika, Bd. 2, S. 207, (Fischer TB, 1956)
  • "Niemand ist weniger unabhängig als ein freier Bürger," aus Der Alte Staat und die Revolution = L'Ancien Régime et la Révolution, frz. Ausgabe Lévy, 1866, Seite 176, Ligne 22

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